Helena Waldmann
Revolver besorgen
Wenn das große Vergessen beginnt – das Stück der Berliner Choreographin Helena Waldmann setzt sich eindrucksvoll mit dem Thema Demenz auseinander. Was bedeutet es für Betroffene und Angehörige? Und wie fühlt es sich an, wenn nach und nach der Bezug zur Realität verloren geht, wenn die Frau, der Mann, die Kinder zu Fremden werden.
Revolver besorgen stellt sich der uns alle bedrohenden Welt des Wissens- und Erinnerungsverlustes. Die grandiose Tänzerin Brit Rodemund wird im Verlauf der 60 Minuten zu ihrem eigenen Zwilling – zeitgenössische Tänzerin mit umwerfender Präsenz, dann Suchende, der alles, sogar der eigene Körper oder eine Plastiktüte, ein Wunder ist. Sie zeigt beeindruckend den Balanceakt zwischen gierig gemachten Entdeckungen und irren Abgründen.
Helena Waldmann gelingt es, die geistigen Aussetzer durch Bewegung spürbar zu machen, wenn die Tänzerin zwischen ästhetischer Selbstdarstellung und Gesichtsverlust schwankt. Zu Recht ist die wandelbare Brit Rodemund für diese Leistung von der Zeitschrift "tanz" zur Tänzerin des Jahres 2011 gewählt worden.
„Eine beeindruckende Inszenierung, die trotz des düsteren Themas vor Schönheit strahlt.“ (Helmut Jasny, Münstersche Zeitung)
Choreographie | Helena Waldmann |
Tänzerin | Brit Rodemund |
Dramaturgie | Dunja Funke |
Musik | Gustav Mahler, Johann Strauss, Zeitkratzer, Nat King Cole |
Licht | Herbert Cybulska |
Bühne | Jochen Sauer |
Kostüm | Mari Krautschick |
Produktion | Helena Waldmann und ecotopia dance productions |
Dauer | ca. 60 min |
Infos |
Dienstag |
Theaterlabor Tor 6Hermann-Kleinewächter-Straße 4 |
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Tanz aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.